Freitag, 23. Oktober 2015

Sommertour 2015 - Heute gehts ans Meer

Mit der Stadtbesichtigung von Mostar endete unsere Besichtigungstour 2015. Am heutigen 27.August wollten wir, insbesondere meine Frau, endlich ans Meer. Relativ früh starten wir diesmal unser Wohnmobil und fuhren los Richtung Küste. 


Camp Viter in Zaostrog hatten wir uns als Ziel ausgesucht.

Von Blagaj aus suchten wir wieder die Nevreta und wollten dem Fluß folgen bis zu seinem weitläufigen Delta  in der Nähe von Ploce.
Jedoch nochmals stellte sich uns ein Hinweisschild auf ein Naturschutzgebiet mit See in den Weg. Hier machte ich nochmals einen Abstecher zum sog. "Naturpark Hutovo Blato".



Wikipedia weiß darüber: 
Hutovo Blato ist ein Sumpfgelände im Süden von Bosnien und Herzegowina nahe der kroatischen Grenze. Nahegelegene Städte sind Čapljina im Nordwesten und Metković im Südwesten. Das Gebiet wird gespeist vom Fluss Krupa, einem Nebenfluss der Neretva. Aufgrund des karstartigen Geländes fließt die Krupa teilweise unterirdisch. Mitunter kommt es auch zum Wasserrückfluss aus der Neretva.
Das Gebiet ist eines der bedeutendsten Naturreservate für Sumpfvögel in Europa. Auf Grund dieser Bedeutung wurde das Gebiet 1995 zum Naturpark erklärt. Der Naturpark umfasst eine Fläche von 7411 Hektar, zu der auch die umliegenden Hügel gehören.
Am 15. Oktober 2011 verbrannten circa 80 % des Nationalparks. Hutovo Blato beherbergt über 160 Vögelarten und über 800 Pflanzenarten.



Etwa eine Stunde fuhren wir entlang des Sees bevor wir wieder Richtung kroatische Grenze bei Metkovic unterwegs waren. Am Grenzübergang mußten wir wegen des starken Verkehrs ca. eine Stunde bis zur Kontrolle warten. 
Dabei entdeckte ich ein Hinweisschild, das bereits ein neues Ziel in den nächsten Jahren sein wird.

Die Kravica-Wasserfälle befinden sich beim Dorf Studenci in Bosnien und Herzegowina. Sie gehören zu den bekanntesten Attraktionen der Gemeinde Ljubuški und stehen unter Naturschutz.
Die Wasserfälle, deren Höhe zwischen 26 und 28 Metern variiert, prasseln einen 120 m breiten Hang herab. Weil um den Wasserfall herum auch besonders viel fruchtbarer Schlamm liegen bleibt, konnten zahlreiche Pflanzenarten, die die regionale Vegetation ausmachen, besonders gut gedeihen. Früher wurden die Kravice von Müllern zum Antrieb ihrer Wassermühlen genutzt, während sich heutzutage vor allem Badegäste an den Wasserfällen erfrischen.


Da wir wieder etwas in Zeitverzug waren, ersparten wir uns eine Fahrt in Delta, das wir ja bereits 2010 besichtigt hatten, und fuhren jetzt auf schnellstem Wege Richtung Campingplatz.

Nevreta - Delta im Jahre 2010




Am frühen Nachmittag erreichten wir Camp Viter und hatten Glück, einen Stellplatz in der ersten Reihe zum Meer zu bekommen, da am Vormittag mehrere Mobile den Platz verlassen hatten.












Direkt vor dem Ausgang war der Strand

 
Klares und sauberes Wasser (mind. 28°)  mit feinem Kiesstrand

Vorne Wasser und im Hintergrund die Berge - immer wieder ein tolles Panorama



Nach 10 Tagen und 1800km begann jetzt der diesjährige Badeurlaub. 
Der Strand war zwar meist ziemlich voll, was uns jedoch nicht störte, hatten wir ja kaum 100m zu unserem Wohnmobil mit kalten Getränken und bequemen Liegen.
Da wir uns noch in der Hauptsaison befanden zahlten wir pro Nacht 30 €. 
Mit einer Campingkarte (ADAC o.ä.) kostet die Nacht ab 1.September nur noch 16€ für 2 Pers. und Womo.


Fast täglich tolle Sonnenuntergänge


Nach einer Woche war dann auch geklärt, daß wir von hier Richtung Podgora und Biograd fahren werden. In Podgora trafen wir einen guten Bekannten, der alljährlich mehrmals dort ist und den wir über ein Kroatienforum kennen gelernt hatten. Bereits zum dritten Mal (zu Besuch in Podgora 2011 ) verbrachten wir dort ein oder mehrere gemeinsame Tage. 

Podgora

 Nach einer Übernachtung machten wir uns auf den letzten Abschnitt unserer diesjährigen Sommertour. Im ca. 200km entfernten Biograd na Moru wollten wir uns noch mit unserem Sohn und seiner Frau treffen, um einige gemeinsame Tage zu verbringen. Sie hatten ihr Wohnmobil verkauft und sich dafür einen Wohnwagen zugelegt, mit dem sie jetzt ihre erste große Tour unternahmen.

unser geplanter Treffpunkt  Campingplatz Bakija
 
Blick aus dem Wohnmobil




wir standen wieder direkt am steinigen Strand




Hier auf dem ruhigen Campingplatz verbrachten wir nochmals herrliche Tage und Sonnenuntergänge.


Auf dem in der Nähe liegenden Markt mit Fischmarkt konnten wir uns täglich mit fangfrischem Fisch oder Obst und Gemüse eindecken.



Auf dem CP-eigenen Grill konnte der erstanden Fisch lecker zubereitet werden.

Da unsere "Jungen" noch einige Tage Urlaub hatten, machten wir uns am Freitag, den 11.9.15, auf den Heimweg.
Insgesamt bezahlten wir für die 8 Übernachtung auf Camp Bakija 161 Euro. Auf dem nahe liegenden Groß-Camping-Park Soline wäre es um diese Zeit ca. 30 € günstiger gewesen. Wir waren uns aber alle einig, daß wir die bessere Wahl getroffen hatten.


Obwohl wir gut 850km vor uns hatten, wählten wir nicht die direkte Strecke über die Autobahn. Von Biograd aus fuhren wir Richtung Velebitgebirge und der B1 folgend in Richtung der Plitvicer Seen bis Karlovac und dort erst auf die Autobahn. 

Vor uns das Velebit-Gebirge

Über diese Berge mußten wir hinüber.

Aber zuerst ging es nochmals hinunter bis auf Meereshöhe


Kurvig und ständig bergauf, verlangte die Fahrt große Aufmerksamkeit.



Aber immer wieder tolle Aussichten.



Man durchfährt die Leitung eines großen Pumpspeicherwerks

Blick zurück zum unteren Speichersee


Nicht zum erstenmal standen wir an dieser Stelle.

Dieses leckere Spanferkel war der Hauptgrund unseres Umweges. Ein Kilo, ausreichend für zwei Personen, kostete mit Beilagen ca. 20 Euro.
 
Bild von heuer (2015)
 
 
Bild vom letzten Jahr (2014) !!!!!!!!!!!
 
Bistro Marina in Korenica.
Zudem kann man im Hinterhof kostenlos
mit dem Wohnmobil übernachten. Gut zu wissen,
wenn man zu den Plitviver Seen will.





 
Fährt man die von uns gewählte Strecke, spart man ca. 20km Fahrtstrecke und etwa 20 Euro an Autobahnmaut. Inklusive Spanferkelessen verlängert sich die Fahrtzeit um etwa 2 Stunden. Das "kostenlose" Schweinchen ist uns dies allemal wert. Mit weiteren kurzen Pausen waren wir fast 14 Std. unterwegs.

Kurze Zusammenfassung: 

Insgesamt hatten wir 26 Übernachtungen nur auf Campingplätzen. 
1x Österreich - 4x Ungarn - 5x BiH - 16x Kroatien = 562 € (21,50/Tag)
Wir sind ca. 2900km gefahren und hatten Spritkosten von etwa 300€ und 60€ Maut. Auf den ersten 2000km hatte unser Wohnmobil einen Durchschnittsverbrauch von knapp über 9l/100km und das bei annähernd Vollbeladung mit 3,5to und 95PS.

 

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Sommertour 2015 - Mostar

Kleine Stadtbesichtigung

Etwa 10min zu Fuß von unserem CP entfernt war die Bushaltestelle zur Fahrt nach Mostar. Der Platzbesitzer hatte uns den Fahrplan für Hin- und Rückfahrt herausgesucht, so daß wir jeweils problemlos den Bus erwischten und für kleines Geld und ohne Parkplatzprobleme in die Altstadt kamen. Bei der Rückfahrt standen wir an der falschen Haltestelle und auf Rückfrage in einem der ankommenden Busse, wurde wir sogar kostenlos zum richtigen Abfahrtspunkt mitgenommen.
Wie überall in derartigen Städten überwogen auch hier die Cafes, Restaurants und Souvenierhändler. Überall natürlich Touristen, Kroatien ist ja nicht weit. In einem der Straßencafes kamen wir neben einem Bosnier zu sitzen und ich konnte ihm mit meinen wenigen Tschechischkenntnis erklären, daß wir aus Deutschland kämen. Umgehen gab er uns ein Bier aus.... 
Ihm Laufe unserer spärlichen Unterhaltung hatte ich jedoch langsam das Gefühl, daß er uns doch nicht so wohl gesonnen war, wie es der erste Eindruck war. Langsam wurden auch Tischnachbarn aufmerksam und eine amerikanische Touristin, jedoch aus Bosnien stammend, sagte uns auf Rückfrage, daß es besser ist, wenn wir nicht verstehen, was der leicht alkoholisierte Mann alles von sich gab. Ein zweites Bier schlugen wir dann aus. Ich muß aber sagen, daß dies das einzige Mal war, wo wir etwas unfreundlich behandelt wurden. 

Mostar selber ist mit ca. 110000 Einwohnern die größte Stadt und damit Zentrum der Herzegowina. Die Stadt liegt ca. 50 km vor der Mündung der Neretva ins Meer. Aufgrund dieser Lage gibt es in der Stadt auch im Winter nur selten Frost. Auf der anderen Seite kann die Temperatur im Sommer leicht über 40°C erreichen. 


Vor dem Bürgerkrieg in der Herzegowina galt Mostar als eine der größten Attraktionen auf dem Balkan, da hier Christentum und Islam auf engstem Raum eine Einheit bildeten. Auch wir hatten das Gefühl, daß die beiden Religionen hier friedlich nebeneinander leben. Kirchen und Minarette sind gleichermaßen in der Stadt vertreten und machen einen gepflegten Eindruck. Komplett verschleierte Frauen prägen das Stadtbild genauso wie westlich und modern Gekleidete. 
Während des Bosnienkrieges machten die Auseinandersetzungen um die Stadt aber nicht einmal vor dem Wahrzeichen der Stadt, der Alten Brücke über die Neretva, halt. Sie wurde im November 1993 von kroatischen Truppen gesprengt, und fortan war der vorwiegend von Moslems bewohnte Ostteil der Stadt vom christlichen Westteil getrennt. 


Die Brücke wurde 1556 bis 1566 von dem osmanischen Architekten erbaut.

Bereits kurz nach Ende der Kampfhandlungen begann in Mostar der Wiederaufbau der Altstadt. Aufgrund der Schwere der Schäden sind aber auch 15 Jahre später noch zahlreiche zerstörte Gebäude oder mit Granateinschlägen übersäte Fassaden neben neu errichteten oder restaurierten Häusern zu finden.
Auch die Alte Brücke wurde mit Unterstützung von UNESCO und Weltbank rekonstruiert und im Juli 2004, nur ein Jahr nach ihrer Wiedereröffnung, als bedeutendes Symbol für das friedvolle Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. 


Diese Brücke war das Hauptziel unserer Besichtigungstour



Wagemutig springen von der 19 Meter hohen Brücke mit einer lichten Weite von 28,7 Meter
Die nicht so Wagemutigen versuchen sich aus halber Höhe.


Obwohl schon einiges in der Altstadt wieder neu aufgebaut wurde, gibt es noch zahlreiche Ruinen aus der Kriegszeit. Insgesamt lohnt ein Ausflug dorthin aber allemal.